Überfahrt nach Madeira

Nachdem wir tagelang die Wettervorhersage beobachtet haben und uns immer wieder mit diversen Seglern aus unserem Hafen ausgetauscht haben, steht unser Entschluss fest.Wir brechen am 15.10.2018 nach Madeira auf. 450 Seemeilen sind zu bewältigen.

15.10.2018 1. Tag auf See

Um 9:30 Uhr verlassen wir den Hafen Lagos. Sprachlos machen uns die vielen winkenden Hände, die uns Lebewohl sagen. Uns wird bewusst, dass wir doch so einige tolle Bekanntschaften zurück lassen.

11:00 Uhr
Esmeralda läuft im Durchschnitt 5 Knoten. Die Welle ist kappelig und den Wind haben wir von vorne.
Die Spuren von Hurrikan Leslie sind zu merken.

13:00 Uhr
Es regnet. Es ist kalt und unangenehm.

20:00 Uhr
Nachtwache wie gehabt. Wechsel alle 2 Stunden. Der Himmel ist bewölkt. Kein Mond zu sehen. Das sieht nach einer dunklen Nacht aus. Bedrohlich wirkt die See.

16.10.2018 2. Tag auf See

Uns plagt eine extreme Müdigkeit. Dazu kommen Unwohlsein und Kopfschmerzen. Jede kleinste Aufgabe erscheint uns als große Herausforderung.

17.10.2010 3. Tag auf See

Die Welle hat sich etwas beruhigt. Auch der Regen lässt uns an diesem Tag in Ruhe. Abwechselt legen wir uns zum Schlafen hin. Wir sind unglaublich müde. Laut Wettervorhersage erwartet uns ein Sturm ab 18:00 Uhr.
17:00 Uhr
Erstaunlich : Die See wirkt so ruhig. Ist das die Ruhe vor dem Sturm?
Wir beschließen einen Film im Cockpit zu schauen.
17:45 Uhr
Dicke schwarze Wolken ziehen auf. Da kommt etwas Unangenehmes. Den Kinoabend brechen wir abrupt ab.
Wir schaffen es gerade noch rechtzeitig Ölzeug anzuziehen. Es fängt heftig zu regnen an.
20:00 Uhr
Schwimmwesten haben wir über das Ölzeug gezogen. Am Lifebelt angeleint sitzen wir im Cockpit. Die Welle ist hoch. Immer wieder erwischt uns die eine oder andere. Auch der Mond will die Nacht nicht sehen. Stockfinster ist die Nacht. Der Wind pfeift und tost. Es ist bedrohlich und beängstigend.
22:00 Uhr
Die Windsteuerung will nicht so wie wir. Immer wieder läuft sie aus dem Ruder und muss nachjustiert werden.
Die Segel schlagen. Das ganze Boot hat mit den Wellen zu kämpfen. Der Plotter zeigt 35 Knoten Wind an.
Großartig! Esmeralda erreicht eine Geschwindigkeit von 9 Knoten.
An Schlaf ist nicht zu denken.

18.10.2018 4. Tag auf See
01:00 Uhr
Warum tun wir uns das eigentlich an? Was machen wir hier nur?

04:00 Uhr
Was machen wir hier nur?

08:00 Uhr
Es wird hell. Das macht die Lage nicht besser. Wer will schon diese Brecher sehen?

17:00 Uhr
Die Welle wird etwas kleiner. Esmeralda hat aber nach wie vor eine Geschwindigkeit von bis zu 9 Knoten. Es sind nur noch 30 sm bis zum Ziel.

19:00 Uhr
Land in Sicht!!!!
Wir können es kaum erwarten.

23:00 Uhr
Wir erreichen den Hafen von Porto Santo. Schnell machen wir an einer Mooringtonne fest.

Nach einem Anleger fallen wir erschöpft in die Koje.