30.10. – 12.11.2019
Am Abend des 30.10. fällt der Anker an bekannter Stelle in Flughafennähe vor Aruba. Wir fühlen uns auch hier wieder zu Hause. Die Insel ist ja wohlbekannt, somit verzichten wir auf ausführliche Schilderungen. Am 2.11. hat auch unser Neffe Johannes die Insel vollständig kennen gelernt und wir ziehen weiter gen Curacao. Dank einer günstigen Winddrehung (Nordnordost) in der ersten Hälfte der Überfahrt geht es relativ schnell und am frühen Morgen des 3.11. legen wir in der Curacao Marine an. Auch hier waren wir schon eine geraume Zeit im Juni und August. Wir treffen alte Freunde wieder, genießen das schöne Willemstad und machen das, was alle hier machen: Basteln an Bord! Lichtmaschine, Ankerwinsch, Badeplattform, der Motor und vieles mehr verlangen Zuwendung. Aber es bleibt auch Zeit für wunderschöne Tauchgänge gemeinsam mit Johannes, welcher schnell eine gewisse Perfektion hierin erreicht hat. Am 10.11. fliegt er nun wieder zurück nach Kolumbien, worum wir ihn ein ganz klein wenig beneiden.
Wir bleiben hier zurück, beenden die letzten Tätigkeiten an Bord und wollen nun bald weiter nach Bonaire.
13.11. – 27.11.2019
Heute soll es weitergehen Richtung Osten. Allerdings gilt es noch, eine große Aufgabe zu erfüllen: Seit 4 Tagen gab es – aus welchen Gründen auch immer – auf Curacao kein Gas zu kaufen. Immer ist es ein kleines Abenteuer, eine deutsche Gasflasche in der Welt zu befüllen. In manchen Ländern geht das nicht, jedoch auf Curacao wissen wir, dass dies möglich ist. Heute nun ist der erste Tag, an dem wieder Gas verkauft wird. Da die gesamte Insel mit Propangas kocht, haben wir eine ungefähre Vorstellung, was nach Tagen der Gaskaufenthaltsamkeit an der Abfüllstelle los sein wird. Wir beschließen aber trotzdem, unsere leere Flasche (wir haben 2 Flaschen an Bord) noch befüllen zu lassen. Also borgen wir uns ein Auto, trotzen dem Chaos und sind tatsächlich am Nachmittag wieder zurück. Mit voller Flasche!
Eigentlich wollten wir heute bis Klein Curacao (ja, heißt tatsächlich so!), einer kleinen Insel im Süden von Curacao. Dies schaffen wir nun nicht mehr. Wir erreichen aber noch eine kleine Ankerbucht an der Südspitze der Insel, wo wir übernachten.
Am nächsten Morgen ziehen wir früh den Anker. Ein kleines Flugzeug kreist abends und morgens über die Insel und sucht u.a. Schwarzankerer, die keine Ankererlaubnis erstanden haben. Leider zählen wir auch zu diesem Personenkreis. Gestern überflog uns das Flugzeug noch weit vor der Bucht, heute am Morgen sind wir fast wieder raus aus der Bucht, da erscheint es am Himmel. Naja, wir verlassen ja sowieso das Land. Da schickt man uns bestimmt keine Küstenwache hinterher!
Bei recht günstigen Winden segeln wir ostwärts in Richtung Bonaire. Erst ein paar Meilen vor der Insel müssen wir den Motor wegen schwächeldem Wind um Hilfe bitten. Kleiner Schreck: Der Tourenzähler funktioniert nicht, die Ladekontroll-Lampe leuchtet! Unsere Lichtmaschine ist schon seit einiger Zeit unser Sorgenkind (geringer Ladestrom), jetzt scheint sie aufzugeben. Da über die Photovoltaikanlage genug Strom ins Boot kommt, ist dies nicht katastrophal, aber trotzdem wollen wir dies Problem bald klären. Auch unsere Batterien sind alt und sollten mal ausgetauscht werden.
Wir finden zum Glück Platz in der Nautico-Marina. Die notwendigen Arbeiten lassen sich doch so besser durchführen als von einer Mooring-Boje aus.
Großartiger Eisladen auf Bonaire!
Wir freuen uns, wieder auf Bonaire zu sein. Diese Insel haben wir in unser Herz geschlossen. Trotzdem sehen wir nicht viel vom Land, da wir mit dem Kopf im Motorraum Spannung und Strom messen, Lichtmaschine ausbauen, einbauen, wieder ausbauen, einbauen, die neuen Batterien im Kabelsalat unterbringen und anschließend usw. usf. Das wird jetzt vielleicht nicht jeden so richtig interessieren, aber die Elektrik an Bord eines Schiffes ist schon recht verwirrend. Da der erste Autoelektriker die Lichtmaschine als völlig intakt einstufte, vergrößerte sich dann noch einmal die Konfusion. Zum Glück stießen wir auf Peter, einen deutschen Elektriker, welcher uns sehr helfen konnte und auch die zerstörte Gleichrichter-Diode der Lichtmaschine austauschte. Auch alle weiteren elektrischen Probleme konnten gelöst werden und so blieb dann auch noch Zeit für Tauchen, Schnorcheln, Radtour und anderes.
Aber so langsam wird die Besatzung dann auch unruhig. Wir wollen weiter nach Osten in Richtung Grenada und brauchen dafür ein Wetterfenster mit möglichst nicht östlichen Winden. Gerne auch mit moderaten Windstärken… Noch ist die Zeit dafür günstig, jedoch ist bekannt, dass irgendwann vor Weihnachten der übliche Passat wieder einsetzen wird und dann sind die 400 Meilen bis Grenada vermutlich eher qualvoll. Es scheint nun aber so, dass wir am 28.11. loskönnen. Wind mit nordöstlicher Tendenz ist angesagt. Wir füllen die Hohlräume des Segelschiffes Esmeralda mit dem Lebensnotwendigem und sind froher Hoffnung!